Regionale Holzverarbeitung steht für Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Rund zwei Dutzend Vertreterinnen und Vertreter des GewerbeNetzes Modautal haben am Freitag an einer Betriebsbesichtigung des Sägewerks Gehrisch in Hoxhohl teilgenommen. Bei angenehm frühlingshaften Temperaturen begrüßte die Vorsitzende des GewerbeNetzes, Gerlinde Schütz, die Repräsentanten der örtlichen Unternehmen. Die Führung durch das Sägewerk übernahmen dann die beiden Geschäftsführer Philipp Gehrisch und Sascha Marasek. Das Sägewerk Gehrisch ist ein Familienunternehmen, das im Jahre 1850 gegründet wurde. In den über 170 Jahren des Bestehens hat das Sägewerk viele Veränderungen erlebt.

GELUNGENE BETRIEBSFÜHRUNG: Rund zwei Dutzend Vertreterinnen und Vertreter des GewerbeNetzes Modautal haben an einer Firmenbesichtigung des Sägewerks Gehrisch in Hoxhohl teilgenommen. Die Geschäftsführer Philipp Gehrisch (Fünfter von links) und Sascha Marasek (Siebter von links) boten interessante Einblicke in die Holzwirtschaft. Die Vorsitzende des GewerbeNetzes, Gerlinde Schütz (Vierte von rechts), bedankte sich im Namen des Vereins. Bilder: GewerbeNetz
GELUNGENE BETRIEBSFÜHRUNG: Rund zwei Dutzend Vertreterinnen und Vertreter des GewerbeNetzes Modautal haben an einer Firmenbesichtigung des Sägewerks Gehrisch in Hoxhohl teilgenommen. Die Geschäftsführer Philipp Gehrisch (Fünfter von links) und Sascha Marasek (Siebter von links) boten interessante Einblicke in die Holzwirtschaft. Die Vorsitzende des GewerbeNetzes, Gerlinde Schütz (Vierte von rechts), bedankte sich im Namen des Vereins. Bilder: GewerbeNetz

Moderner Maschinenpark
Ausdruck dieser ständigen Anpassungen an die Technik der Zeit sind zum Beispiel der neue Rundholzsortierwagen, die Kesseldruckimprägnierung, der E-Stapler-Einsatz, die moderne Hobelhalle oder die geräumige Trockenkammer. Aktuell arbeiten im Sägewerk 16 Kolleginnen und Kollegen. Mit zwei Lastwagen fährt das Unternehmen einen großen Teil des Schnittholzes in Eigenregie zu Kundinnen und Kunden. Verarbeitet werden ausschließlich heimische Hölzer aus der Region wie Douglasie, Fichte, Kiefer und Lärche.

Holz nachgefragter Naturrohstoff
Im Zusammenspiel zwischen Sortierwagenfahrer und Gatterführer kommen die großen Rundholzstämme in die Sägeanlage, wo sie weiterverarbeitet werden. Beim Bretterzuschnitt berechnet die Maschine teilweise selbstständig, wie anhand der bestehenden Aufträge jedes Stück so bearbeitet werden kann, dass möglichst wenig Verschnitt entsteht. Im Sägewerk wird jedes Stück Holz zu einhundert Prozent verwertet. Aus Verschnitt und Spänen werden Holzhackschnitzel und Pellets. Rinde und Holzreste werden teilweise auch thermisch genutzt und zur Heizung oder Holztrocknung eingesetzt.

BEI DER ARBEIT: Beeindruckende Einblicke gab es für die Gewerbetreibenden aus Modautal am Holzsortierplatz. Die teilweise tonnenschweren und über zwanzig Meter langen Holzstämme werden vom Sortierwagen bewegt als handele es sich um Streichhölzer.

BEI DER ARBEIT: Beeindruckende Einblicke gab es für die Gewerbetreibenden aus Modautal am Holzsortierplatz. Die teilweise tonnenschweren und über zwanzig Meter langen Holzstämme werden vom Sortierwagen bewegt als handele es sich um Streichhölzer.

Beitrag zum Klimaschutz
Geschäftsführer Philipp Gehrisch wies darauf hin, dass Holz beispielsweise in einem Dachstuhl über Jahrzehnte hinaus Kohlendioxid binde. Dies sei CO2, das für viele Jahre nicht in die Atmosphäre abgegeben werde und damit das Klima schütze. Während der Dauer der baulichen Nutzung könne frisches Holz gut nachwachsen. Beim Sägewerk Gehrisch legt man auch sehr großen Wert auf regionale Kooperationen. Bei einem Partnerunternehmen in Grasellenbach werden zum Beispiel aus Bäumen rund um Modautal, die im Sägewerk Gehrisch geschnitten werden, später die berühmten Mal- und Bleistifte von Faber-Castell. Übrigens: Das Sägewerk sucht ständig neue Mitarbeiter und bietet auch Ausbildungsplätze an.

Weltpolitik wirkt auch auf Holzwirtschaft
Geschäftsführer Sascha Marasek machte deutlich, dass die gegenwärtig schwierige Weltlage auch unmittelbare Auswirkungen auf den Betrieb und die Geschäfte im Sägewerk habe. „Die gestiegenen Energiepreise schlagen bei uns pro Jahr mit einer hohen fünfstelligen Summe zu Buche, ebenso gestiegene Kraftstoffpreise oder Ähnliches.“ Auch der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine habe weitreichende Folgen. „Sanktionen verhindern Lieferungen von und nach Russland. Teilweise liegen Dutzende riesiger Frachtschiffe zum Anlanden vor Anker und können ihre Ladung nicht löschen, weil sie unter russischer Flagge fahren.“ Während der Pandemie habe sich der Anteil an Privatkunden im Sägewerk deutlich erhöht, führte Marasek weiter aus. Viele hätten den Lockdown genutzt, um Arbeiten am Haus vorzunehmen. „So viele neue Terrassen sind wahrscheinlich schon lange nicht mehr binnen zweier Jahre gebaut worden, wie während der Corona-Zeit“, so der Geschäftsführer. Philipp Gehrisch wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass man im Sägewerk durchaus in der Lage sei, vom Standard-Bauholz bis hin zur handgefertigten, geriffelten Bodendiele jedem noch so ausgefallenen Kundenwunsch nachzukommen.

Erfolgreiche Veranstaltung
Nach rund zwei Stunden Führung hatten die GewerbeNetz-Vertreter in der Hobelhalle des Sägewerks Gelegenheit Fragen zu stellen. Bei Saft, Bier und Wasser gab es einen leckeren Imbiss mit Laugengebäck, Käse und Wurst. Gerlinde Schütz dankte im Namen des GewerbeNetzes und aller Teilnehmer für die interessante Führung. Sie wünschte dem Sägewerk Gehrisch auch für die kommenden 170 Jahre viel Erfolg in der Holzwirtschaft.

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